27.-30.03.2025 | Able, L.
























Skitouren zur Potsdamer-Hütte
Am Donnerstag um 6:30 Uhr starten wir von Altdorf aus Richtung Sellrain, sammeln Marion noch in Freising auf und fahren über den Zirler Berg zum Parkplatz „Eisbrücke“ im Fotschertal. Auf knapp unter 1100 hm liegen Ende März leider nur noch klägliche Schneereste, so dass erst mal 400 Höhenmeter Ski-Tragen angesagt ist. Kurz oberhalb des Bergheims Fotsch können wir dann doch noch auf die Ski umsteigen und die verbleibenden 6 km und 540 Höhenmeter zur Postdamer Hütte aufsteigen – unser Quartier für die nächsten 4 Tage. Nach einem ersten Test des wirklich sehr leckeren Kuchen-Angebots von Hüttenwirt Sven steigt Ludwig noch 300 Höhenmeter Richtung des Hausbergs der Hütte, der Kastenwand auf – zur Erkundung der Schneebeschaffenheit.
Am Freitag erwartet uns dann gutes Skitourenwetter: Sonne satt, Temperaturen um den Gefrierpunkt. Wir entscheiden uns aufgrund der Nordexposition für den 2719 m hohen Wildkopf als Tourenziel. Zuerst fahren wir ca. 100 hm in den Talgrund ab, dort fellen wir auf und folgen dem Fotscherbach taleinwärts. Allerdings nicht lange, denn wir müssen den Bach überqueren – was auch allen ohne nasse Füße gelingt. Auf der anderen Seite beginnen wir den Aufstieg zum Wildkopf nachdem wir unsere Niederbayern-Gruppe um Inge und Christian aus der Sektion Regensburg erweitert haben. Über eine steile Scharte in der wir die Ski teilweise tragen erreichen wir die Wildkopf-Scharte. Dort lassen wir die Ski zurück und steigen die letzten 150 hm mit Steigeisen entlang des Grats zum Gipfel auf. Die Abfahrt belohnt uns größtenteils mit Pulverschnee, im unteren Teil mit Firn. Kurz oberhalb des Talgrunds queren wir noch ein paar Lawinenkegel und fellen für den kurzen Zustieg zur Hütte wieder auf. Alle sind sich einig: Ein rundum gelungener Einstieg in das verlängerte Skitourenwochenende auf der Potsdamer Hütte.
Am Samstag stellte sich der Wetterbericht leider als korrekt heraus: Schneefall, Nebel, Wind. Am späteren Vormittag starten wir trotzdem hochmotiviert („die Sicht wird besser – das reißt auf“) zu einer Tour zum Hausberg Kastengrat. Nach etwa 200 hm machen wir uns aber auf den Rückweg. Denn es riss leider nicht auf und die knapp unter dem Schnee versteckten Steine machten die Abfahrt zu einer Herausforderung. Da die Hüttenwirte Sven und Ira die Potsdamer Hütte aber hervorragend bewirtschaften lässt sich der „Ruhetag“ sehr angenehm gestalten.
Für Sonntag war dann eine Wetterbesserung angesagt: nachlassender Schneefall am frühen Morgen und aufklarende Sicht. Ersteres stimmt auch: als wir um etwa 9 Uhr mit unserem gesamten Gepäck Richtung Roter Kogel aufbrechen schneit es nicht mehr; die Sicht ist aber aufgrund dichter Nebelfelder weiterhin mau. Dank GPS-Tracks und Ludwigs‘ Erkenntnisse aus seiner Erkundungstour am ersten Nachmittag kommen wir aber gut voran. Als wir die Schafalm erreichen reißt es dann tatsächlich auf, so dass wir bei strahlendem Sonnenschein den Anstieg über den Widdersberg auf den 2798 m hohen „Auf Sömen“, unser heutiges Tagesziel genießen können. Im Gegensatz zum stark frequentierten, daneben liegenden Roten Kogel haben wir diesen Gipfel gegen Mittag (fast) für uns alleine. Nach kurzer Rast fahren wir über Schwarzmoos zur Almindalm (1775 m) und weiter zur Akademikerhütte (1500 m) ab – dabei queren wir noch ein paar Bäche (wir haben jetzt ja Übung), verlieren dabei aber dennoch fast Stephan, den eine wenig tragfähige Schneebrücke kurzzeitig ausbremst. Leider hat der Niederschlag am Samstag die Schneelage in den tieferen Lagen nicht verbessert. Wir schnallen also unsere Ski wieder an den Rucksack und steigen zu Fuß zum Bergheim Fotsch und dann weiter zum Parkplatz ab. Nach einem Koffein-Zwischenstopp in Kematen fahren wir nach vier erlebnisreichen und dennoch erholsamen Skitouren-Tagen über den Zirler Berg nach Landshut zurück.
Eine rundum gelungene Tour – dafür an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Ludwig für die umsichtige Planung und Durchführung. Als „Skitouren-Frischling“ konnte ich neben den Erlebnissen sogar noch eine Menge Wissen zu Tourenplanung, Schneebeschaffenheit und Lawinenkunde mitnehmen.
Danke Karin für den schönen Tourenbericht und den weiteren Teilnehmer*innen Marion und Stephan sowie unserem Tourenleiter Ludwig für die Leitung der Tour und den schönen Impressionen!
Lieben Dank an alle Teilnehmer und an unsere Tourenleiter Sepp, Rudi und Marcel!